Burgenreiches Altmühltal


Der erste Raum des Altmühlzentrums ist den zahlreichen Burgen im Altmühltal und seiner Umgebung gewidmet. Die verschiedenen Burgentypen wie Höhenburg, Wasserburg oder Landesfestung werden ebenso vorgestellt wie ihre unterschiedliche Bedeutung als Herrschaftszentrum, Adelsburg, Jagdschloss oder Ministerialensitz.

Als Blickfang dient eine Nachbildung des Helms und der Helmzier der Grafen von Hirschberg, die nach der bildlichen Vorlage in der Zürcher Wappenrolle angefertigt wurde. Sie waren bis zu ihrem Aussterben 1305 das bedeutendste Herrschergeschlecht in der Region und übten unter anderem die Vogteirechte über die bischöflichen Besitzungen aus.

Gleich daneben nimmt die auf einem Bergsporn mitten im Altmühltal thronende Willibaldsburg von Eichstätt, die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe, mit einem Modell einen zentralen Platz ein. Über dem Burgmodell im Zustand des frühen 17. Jahrhunderts wird das berühmte Pflanzenbuch „Hortus Eystettensis“ von Basilius Besler präsentiert.

Ebenso markant von ihrer Lage her begrüßen uns die steil auf Jurafelsen oder Hangkanten aufragenden Höhenburgen von Kipfenberg, Prunn und Riedenburg oder die auf einem Umlaufberg errichtete Adelsburg der Pappenheimer Grafen, die dem Kaiser als Reichsmarschälle dienten. Durch Gucklöcher erhält man im wahrsten Sinne des Wortes Einblicke in die Bedeutung und Besonderheiten von Schloss Hirschberg, dem ehemaligen Herrschaftszentrum der Grafen von Hirschberg und späteren Jagdsitz der von den Hirschbergern abstammenden Eichstätter Bischöfe.

Hier spannt sich ein interessanter Bogen von einer mittelalterlichen Höhenburg mit zwei markanten Türmen zu einer barocken Schlossanlage mit prunkvoll ausgestatteten Repräsentationsräumen. Im Zusammenhang mit den mittelalterlichen Burgen lernt der Besucher die Hofämter Kämmerer, Marschall, Truchsess und Mundschenk kennen und erfährt auf entdeckend spielerische Weise Redewendungen aus der mittelalterlichen Vorstellungswelt wie „Das geht auf keine Kuhhaut“.

Die um 1600 von den Ansbacher Markgrafen erbaute Renaissance-Festung Wülzburg weist über die mittelalterliche Burgtradition hinaus. Auf einem 630 m hohen Bergrücken über der Freien Reichsstadt Weißenburg wacht sie über das fränkische Land und beeindruckt in der Ausstellung durch ihren sternförmig angelegten fünfeckigen Grundriss und die anschauliche Darstellung ihrer einstigen Bewaffnung.

Neben diesen ausgewählten Beispielen sind eine ganze Reihe weiterer erhaltener Herrensitze und auch Burgruinen mit Bildern, Beschreibungen und Hinweisen dokumentiert (z.B. das Wasserschloss Titting - heute Brauerei Gutmann - oder die Burgruinen Bechthal und Rumburg bei Enkering).

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