Der Dollnsteiner Schatzfund

Als Aushängeschild des Informationszentrums Dollnstein kann wohl die Schatzkammer gelten. Dass im Rahmen der archäologischen Sondierungsgrabungen zu den Vorgängerbauten der „Burgstallungen“ von Dr. Mathias Hensch am 14.11.2007 sozusagen offiziell ein Schatz gehoben werden konnte, stellt einen außergewöhnlichen Glücksfall dar.
Bei der fachgerechten Bergung durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege entpuppte sich ein im Erdreich vergrabener Tontopf, der mit einem Beilblatt abgedeckt und zusätzlich mit einem Stein beschwert war, als Aufbewahrungsbehälter für Münzen, Schmuck und nicht näher identifizierte Textilien (u.a. aus Seide).

Bei einem so spektakulären Fund ließ man es sich natürlich nicht nehmen, den gefundenen Schatz nach fachgerechter Auflösung und Restaurierung der zu einem Klumpen zusammengebackenen Münzen und anderer Fundstücke durch die Staatliche Münzsammlung München schließlich vor Ort in Dollnstein der Öffentlichkeit zu präsentieren. So blickt man fasziniert auf die originale Fundsituation mit einer Nachbildung des Tontopfes. Darüber sind in einer Glasvitrine der Originalkrug und die wertvollsten Teile des Schatzes zu bewundern: vergoldete Buchstaben, ein Verlobungsring, Schmuckapplikationen und besonders faszinierend ein unpräpariertes Stück des Hortes, bei dem sich aus einem Konglomerat von Schmuckbändern und Geweberesten eine Adlerfibel herausschält. Die fast 4000 Silbermünzen, davon 85% Handmünzen, liegen fein präpariert und aufgereiht in beleuchteten Schrankauszügen.
Warum vermutlich ein Burgknecht den Schatz vergraben und nicht mehr geborgen hat, bleibt im Dunkel der Geschichte. Burgherren waren zu dieser Zeit die Herren von Heideck.
Ergänzt wird die Präsentation des Schatzes durch die Gegenüberstellung einer wissenschaftlich durchgeführten Grabung, wie hier in Dollnstein, und einer Raubgrabung, bei der z.B. unnötige Zerstörungen entstehen oder für den Fund wichtige Zusatzinformationen unberücksichtigt bleiben oder verloren gehen.